18. April 2016 | von Stefanie Dörre
Unser Deizisauer Friedhof
Im Sommer der blühendste „Park“ in Deizisau, im Winter eine Oase der Ruhe: Bürger können dort auf die unterschiedlichsten Weisen bestattet werden – doch sagen den Bürgern die bis jetzt bei uns möglichen Bestattungsformen auch zu oder sind neue gefragt? Wer eine normale Erdbestattung wünscht (derzeit etwa 25 Prozent), ist hier gut aufgehoben. Die 1997, 1998 und 2012 eingebauten Grabkammern schützen vor Hangwasser, so daß die Liegezeit auf 15 Jahre verkürzt werden konnte. Blumen und Grabschmuck zieren diese Gräber. Wer ganz ohne Blumen und Grabschmuck auskommen will, für den stehen jetzt bereits in der dritten Erweiterung Urnenstelen zur Verfügung. Wem dies doch zu kahl ist, dem bieten kleine Urnen-Erdgräber eine gute Alternative. Hier kann die nicht allzu aufwendige Bepflanzung die Trauerarbeit doch erheblich erleichtern. Ein gemeinsamer Gedenkstein kennzeichnet auf dem „alten“Friedhof das anonyme Wiesengrabfeld. Zu anonym? Ist für jeden Bürger eine angebrachte Bestattungsform dabei? Oder doch nicht? Was fehlt? Bietet der Deizisauer Friedhof die von Deizisauer Bürgern gewünschten Bestattungsformenan? Oder doch nicht? Wünschen Sie sich vielleicht ein Friedwald Bestattung? Die ist leider in Deizisau nicht möglich – unser Gemeindewald hat eine zu geringe Fläche um einen Friedwald auszuweisen. Enttäuscht? Auch bei der heimatüblichen Bestattung unserer muslimischen Mitbürger (Erdbestattung ohne Sarg, in östlicher Richtung ausgerichtet, jungfräulicher Boden, ewige Liegezeit) stoßen wir an unsere Grenzen. Wär eine bessere Ausnutzung des „alten“ Friedhofs mit Urnen oder Baumgräbern möglich? Könnten neue Bestattungsformen wie halb-anonyme Beetbestattungen Einzug auf unseremFriedhof halten? Wie kann der derzeitige Pflegezustand des Friedhofs verbessert werden? Solche und ähnlich Fragen beschäftigen die FWG-Fraktion und den Gemeinderat. Im Moment werden die Tage wieder länger und es grünt und blüht überall. Das bedeutet auch viel Arbeit für den Deizisauer Bauhof, der nicht überall gleichzeitig sein kann. Daher hat sich die Gemeindverwaltung gemeinsam mit dem Gemeinderat entschlossen, eine externe Firma in die Pflege der ortseigenen Grünflächen miteinzubeziehen. Der Trend weg von einer Erdbestattung hin zu weniger pflegeaufwändigen Lösungen setzt sich fort. Ob in Deizisau neue Bestattungsformen wie Baumgräber sinnvoll sind, wird in diesem Zusammenhang auch immer wieder diskutiert. Neben den relativ schlichten Urnenstehlen könnte so die Natur besser ins Spiel gebracht werden. Denn was häufig nicht berücksichtigt wird; an den Urnenstehlen ist kein Grabschmuck wie Kränze, Pflanzenschalen oder Lichter erlaubt – diese werden vom Bauhof daher regelmäßig abgeräumt. Ebenso wie bei Stehlen ist ein Baumgrab aber pflegeleicht. Dem Verstorbenen wird mit einer aufgestellten Tafel rund um den Baum herum gedacht, Blumen oder ähnliches könnten in gewissem Rahmen dazu gelegt werden. Auf dem Deizisauer Friedhof gibt es Stellen, an denen Baumgräber sicherlich möglich wären. Bei allen Ideen, Gedanken und Anregungen sollten auch die Kosten im Auge behalten werden. Der FWG ist es wichtig, dass die Friedhofsgebühren regelmäßig überdacht werden, sodass es nicht zu größeren Erhöhungen auf einmal kommt. Und so die Belastung stets überschaubar und kalkulierbar bleibt. Zudem unterstützt die FWG weiterhin die Deizsiauer Lösung, nicht die Gesamtkosten über Gebühren zu decken. Der Friedhof hat auch eine Art Parkfunktion, ein sozialer Ort der Besinnung und so sollen weiterhin etwa nur 70 Prozent über Gebühren abgedeckt werden. Sprechen Sie uns an! Ihre Meinung ist uns wichtig!
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